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Geschichte

Anno 1760 – der damalige Kurfürst Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim ist auf dem Weg in sein Jagdschloß (in Mombach nach ihm benannt: die heutige Emrichruhstraße). Er trägt Jagdkleidung und ist somit quasi „incognito“ unterwegs. Begleitet wird der Kurfürst von einigen Höflingen, Jagdhelfern und – von einigen Soldaten des Infanterie-Regiments Kurmainz, die ihm zum Schutze dienen.

Der Befehlshaber, Feldmarschall-Leutnant Freiherr-von-Wildenstein, stellte dieses Regiment von 1757-1763 für die Dauer des Krieges (Siebenjähriger Krieg) den Mainzern zur Seite. Der Kurfürst, so hieß es beim Volke, war dem Weine zugetan – also e‘ Duddelnoos, wie mer so seet. Kurz vor Ankunft im Jagdquartier trifft der Tross auf eine Gruppe Gemeiner, unter anderem auch eine Bauersfrau.

Der Kurfürst bemerkt, dass er unerkannt bleibt und spricht die Bauersfrau, nachdem diese ihn devot gegrüßt hatte, an, in der Hoffnung eine offene, ehrliche Meinung über den Kurfürsten zu erhalten: „Was schaut Sie denn so griesgrämig?“ „Ach edler Herr“, klagte die Bäuerin, „die Ähr (Ernte) steht vor der Türe, meinen Mann Herrmann hat die Hexe geschossen und mein Sohn Schorsch ist beim Schanzen (Schutzwälle mit Hilfe von Reissigbündeln und Erde aufwerfen), wie soll ich denn bloß die Ernte einbringen?“

„Nun“, sagte der Kurfürst „ ich treffe heute abend noch den Kurfürsten und werde für euch ein gutes Wort einlegen, vielleicht kann er eine handvoll Lehenstreue ihr zur Hilfe schicken – was sagt sie dazu?“

„Freundlich seid ihr, edler Herr“ entgegnete die Bauersfrau, „doch vergesst euer Vorhaben, gibt euch der Kurfürst abends ein Versprechen, so hat er es morgens schon wieder vergessen – voll ist er immer, der alte Trunkenbold!“

Angelehnt an diese kleine, schöne Anekdote, und entzündet und angesteckt von der straffen Uniform der Kurmainzer Soldaten wurde in einem Mombacher Lokal am 07.03.2011 von 5 Herren auf einem kleinen Zettel handschriftlich festgehalten: „Mir gründe e‘ Gard!“ Heute können wir stolz verkünden: es gibt uns endlich!